Von der Wissenschaft in die Praxis - Workshop ABIOTEC II

Wie Einsatz und Umweltauswirkungen von Antibiotika in der Landwirtschaft reduziert werden können

Bereits zum zweiten Mal trafen sich am 17. und 18. April 2023 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Technik sowie Anwender und Verantwortliche aus Behörden an der Materialforschungs- und -prüfanstalt Weimar im Rahmen des internationalen Workshops „Antibiotics in Manure and Digestate“ (Antibiotika in Düngern und Gärresten). Das gemeinsame Ziel aller Teilnehmenden war der interdisziplinäre Austausch über Möglichkeiten der Reduktion von Umweltauswirkungen von Antibiotika, die in der Tierhaltung eingesetzt werden. Darüber hinaus wurden Kommunikationsstrategien an der Schnittstelle zwischen Forschung und praktischer Anwendung entwickelt.

Der Einsatz spezialisierter Pharmaka ist zu einem wichtigen Bestandteil der heutigen Tierhaltung geworden, die ihrerseits wiederum versucht, den Ansprüchen der Konsumenten gerecht zu werden. Im Workshop wurden zum einen analytische Verfahren und Herausforderungen beim Einsatz von Veterinärantibiotika erörtert sowie Strategien zum Umgang mit der Problematik ihres Einsatzes reflektiert. Thematisiert wurden die Wirkung von Antibiotika auf den Boden, die Veränderung des Bodenmikrobioms und Probleme im Zusammenhang mit dem Auftreten von Antibiotikaresistenzen. Ebenso wurden die Auswirkungen ausgewählter Behandlungsmöglichkeiten sowie Ansätze im Rahmen einer fruchtbaren Kommunikation zwischen Behörden, Landwirten und Tierärzten diskutiert.

Der Workshop wurde im Rahmen eines durch ELER-Mittel der EU und Mittel des Landes Thüringen, bereitgestellt durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur, geförderten FuE-Projekts „ABIOTEC II – Überführung neuartiger agrobiotechnischer Verfahrensansätze zum sicheren Abbau antibiotischer Wirkstoffe in Wirtschaftsdünger und Weiterentwicklung einer begleitenden praxisrelevanten innovativen Messmethodik für Metaboliten und Transformationsprodukte“ organisiert. Dieses Forschungsprojekt zielt darauf ab, die praktische Analyse der Substanzen sowie technologische Ansätze für die Behandlung und Verwertung von Wirtschaftsdünger insgesamt zu verbessern. Es repräsentiert eine Zusammenarbeit zwischen lokalen Landwirtschaftsbehörden, Landwirtschaftsbetrieben und wissenschaftlichen Einrichtungen. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Institut für Biogas, Kreislaufwirtschaft und Energie, Weimar statt. Unter den 50 Teilnehmern – zum Teil vor Ort anwesend und zum Teil online zugeschaltet – waren Fachleute und Forscherinnen und Forscher aus den USA, Deutschland, Niederlande, Dänemark, Schweden, Schweiz, Österreich, Spanien, Tschechien und China beteiligt.

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